Stehen die geliebten Naschereien mit dem Lebensstil, sich gesund und pflanzlich zu ernähren, im Widerspruch? Nicht zwangsläufig! Nimm dir einen Keks und lies dir dabei den nachfolgenden Beitrag durch, um ohne verkrampfte “Ich darf nicht”- Haltung durch die Adventszeit zu kommen.
Viele bringen “gesunde Naschereien“ mit Körnern und Rohkost in Verbindung. Erinnerst du dich noch an die Werbung: “Wir hätten Kinder Country auch staubtrocken machen können”? So etwa sehen in so mancher Vorstellung “gesunde Kekse” aus. An Genuss denken die wenigsten automatisch. Zum Glück schließt sich das aber nicht aus. Geschmack lässt sich nämlich auch auf “gesünderem” Wege erzeugen.
Welche Zutaten finden den Weg in meine Plätzchen? Zuerst möchte ich den raffinierten, industriellen Zucker ersetzen. Ich habe da verschiedene Strategien: Entweder, ich reduziere die angegebene Menge im Rezept; ich halbiere sie mindestens. Oder ich verwende einen Zuckeraustauschstoff: Xylit oder Erythrit sind dir vielleicht auch schon einmal unter die Augen gekommen. Worauf ich auch sehr gerne zurückgreife, ist Dattelpaste, die ich mir entweder selbst aus Trockendatteln herstelle oder beim Araber kaufe. Wofür ich jedoch plädiere, ist die Entwöhnung vom übertrieben süßen Geschmack. Von klein auf werden wir an Süßigkeiten herangeführt, die unser Verständnis von “süß” prägen. Überall ist Zucker drin, sodass wir es auch ordentlich zuckrig brauchen, um geschmacklich befriedigt zu werden.
An Alternativen zu Weißmehl nehme ich gerne Dinkelvollkornmehl oder auch gemahlene Haferflocken, gemahlene Nüsse, hin und wieder auch Kokosmehl oder Buchweizenmehl, dessen Geschmack jedoch eher herb ist. Verwendet man Vollkornmehl, profitiert man vom praktischen Nebeneffekt, dass sich das Sättigungsgefühl schneller einstellt und man nicht allzu häufig zum Naschteller greift.
Thema Naschteller: Auch hier lässt sich tricksen. Man nimmt einen kleinen Unterteller, legt sich darauf 2 Plätzchen, 1 Mandarine oder 1 Apfel, Nüsse, 1 Trockenobst und hält sich dran, nur diese Portion am Tag zu naschen. So kombiniert man die Plätzchen mit gesünderen Naschereien und stillt so seinen Snackhunger auf nährstoffreichere Weise. Das lässt sich auch wunderbar umsetzen, wenn man eingeladen wird: Statt sich nicht am Nachmittagskaffee zu beteiligen, langt man eben nach dem Obst auf dem Tisch. Überlege dir an der Stelle mal, wie oft du aus Gewohnheit oder aus sozialen Gepflogenheiten heraus zu einem Stück Kuchen, einem Plätzchen, einem Glühwein, etc. greifst.
Da ich komplett auf tierliche Produkte wie Eier, Kuhmilch, Butter verzichte, landen in meinem Plätzchenteig nur pflanzliche Margarine oder Öle, Hafermilch oder andere Varianten. Ein guter Eiersatz sind geschrotete und gequollene Leinsamen oder Apfelmark. Doch inzwischen gibt es sogar entsprechende Ersatzprodukte im Supermarkt zu kaufen. Es ist also wirklich einfach, tierleidfrei zu backen.
Wo locken weitere Versuchungen? Für viele gehört der Schokoladen-Adventskalender dazu. Warum da aber nicht auf die Zartbitterschokolade umsteigen? Sie überzeugt mit einem deutlich geringeren Zucker- und einem höheren Proteinanteil, enthält außerdem Eisen und befriedigt schneller unser Naschkatzenbedürfnis. Unabhängig vom “Evergreen” Schoki gibt es so tolle kreative Ideen, Adventskalender zu gestalten: Tee, Gewürze, mit kleinen Aufmerksamkeiten selbst befüllte, mit Sprüchen, Geschichten, Bildern,… Und wir haben sogar einen interaktiven Adventskalender für euch gestaltet, der Übungen und Rezepte enthält und zum Mitmachen animiert, damit du gesund und fit durch die Adventszeit kommst!
Dass uns dieses Jahr nicht zahllose Weihnachtsfeiern oder Besuche von Weihnachtsmärkten in Versuchung führen, heißt nun leider nicht, dass nicht auch zu Hause aus Frust, Einsamkeit oder Langeweile gesüffelt wird. Wenn du dir aber mal vor Augen führst, wie viele Kalorien in den Zuckerbomben stecken, wirst du dir vielleicht 2x überlegen, wie häufig du dir wie viele Gläser einverleibst. Der Klassiker Glühwein wartet mit ca. 210 kcal pro 200 ml auf (Quelle: fddb), Grog hingegen hat nur 163 kcal. Die durch den Filmklassiker populär gewordene Feuerzangenbowle haut mit 270 kcal rein ebenso wie der Eierpunsch, der für Veganer ohnehin nicht in Frage kommt. So ein Glück. Willst du dir eine Mahlzeit sparen, empfehle ich Lumumba mit 376 kcal. Stößchen! Doch ich will hier nicht den Alkohol verteufeln, denn auch alkoholfreier Punsch enthält viel Zucker. Willst du auf weihnachten Geschmack nicht verzichten, dann brühe dir am besten einen leckeren Früchtetee auf, stelle vielleicht noch eine Zimtstange und Nelken rein und fertig ist dein wärmendes Getränk mit nur 2 kcal pro 200 ml.
Ein ähnliches Prinzip gilt bei den gebrannten Mandeln. Hast du sie schon mal selbst zubereitet und gesehen, welche Massen an Zucker benötigt werden? Mit dem Wissen lässt du vermutlich eher die Finger davon und vertilgst nicht mehr so viele auf eine Schlag.
Als Fazit gebe ich dir mit: Die Dosis macht das Gift. Ich will deshalb auch gar nicht zum Verzicht aufrufen. Glühwein und Co. gehören für die meisten schlichtweg als Besonderheit zur Adventszeit. Sich bewusst etwas zu gönnen, mal ein alkoholisches Getränk, mal die leckeren Plätzchen zu genießen, lautet meine Empfehlung. Dabei aber nicht mehr zu naschen als sonst, nur weil jetzt gerade Advent ist. Außerdem wichtig: Stress vermeiden, denn das Stresshormon Cortisol hemmt den Fettabbau. Fahr’ dich runter – gerade dieses Jahr, wo du vermutlich ohnehin mehr zu Hause bist und dich weniger in den Vorweihnachtstrubel ziehen lässt als sonst.
Außerdem kannst du durch regelmäßige Bewegung an einer weiteren Stellschraube drehen. 1 kg Gewichtszunahme an Körperfett sind über 7000 kcal. Vielleicht kannst du im Januar noch immer nicht ins Fitnessstudio, um wie sonst die Weihnachtspfunde abzutrainieren. Daher sorge besser vor und vermeide leidige Extra-Kilos auf der Hüfte.
Fehlt dir die Motivation, weißt du, dass du dich an uns wenden kannst.