Veganuary, die größte vegane Bewegung der Welt – über 1 Mio. Teilnehmende aus 192 Ländern, inspiriert Menschen dazu, 1 Monat lang die vegane Ernährungsweise auszuprobieren. Wir sind mit 4 Coachees die ersten Schritte gegangen.

Zum 2. Mal in Deutschland, seit 2014 existent: die weltweite Bewegung „Veganuary“. Supermarktketten hauen Angebote raus und Firmen bringen neue Lebensmittel auf den Markt – 2020 wurden mehr als 1200 neue vegane Produkte gelauncht! Organisationen wie PETA, die Albert-Schweitzer-Stiftung, Animal Equality, aber auch Unternehmen springen auf den Zug auf und weisen in Newslettern den Weg in die vegane Ernährung. Vollständige Ernährungspläne, Rezepte und Einkaufslisten sollen jedem die Teilnahme ermöglichen. Wer möchte, bekommt Ideen und Vorlagen noch und nöcher. Doch was ist mit der tatsächlichen Überforderung beim Einkauf? Wo soll der Einzelne passend für sich, seinen Alltag und sein Umfeld (!) am ehesten anfangen? Was ist, wenn die Zutaten im Rezept fremd wirken und man keine Ahnung hat, wo man sie auftreiben soll? Oder wenn einem die Rezepte nicht zusagen, weil man gegen das ein oder andere Lebensmittel eine Abneigung hegt oder Unverträglichkeiten/Allergien hat? Vegan ja, aber komplizierte Zusatzbelastung nein. “Das ist doch nichts für mich”, heißt es dann schnell. Also haben wir uns eingeklinkt: Wir wollten das Risiko des frühzeitigen Aufgebens verhindern – dazu ist die dahinterstehende Mission, Tierleid weiter zu reduzieren, zu wichtig. Wir haben uns 4 Veganuary-Coachees angenommen, die den Mut und Tatendrang zur Änderung ihrer Ernährungsgewohnheiten mitgebracht haben. Eine davon ist Milena, mit der ich ihre Erfahrungen in einem kleinen Interview ausgewertet habe.

Cathrin: Dass du mit an Bord warst, hat mich ganz besonders gefreut! Was war für dich der Auslöser?

Milena: Nach viel Weihnachtsessen, vielen Süßigkeiten und ein paar Kilos mehr auf der Waage habe ich mich dazu entschieden, gleich zu Jahresbeginn eine Stoffwechselkur von 21 Tagen zu machen. Das heißt an sich schon Verzicht auf viele eher ungesunde (und leider leckere) Sachen und Konzentration auf eine eher basische Ernährung. Die Gemüsesorten sind vorgegeben, auch welche Fleisch- und Fischprodukte erlaubt sind. Morgens gibt es einen Shake. Da dachte ich mir “Naja, so weit weg ist das von der veganen Ernährungsweise doch gar nicht… wenn ich schon Einschränkungen hinnehmen muss, dann richtig”. [lacht] Also habe ich zuerst Fleisch weggelassen und dann Fisch. Dank dir habe ich mich dazu motivieren lassen, dem Veganuary mal eine Chance zu geben. 

Cathrin: Ich weiß, dass du ziemlich gerne Fleisch isst. Wie schwer war es tatsächlich für dich? 

Milena: Da es eine schrittweise Entwöhnung war und ich mich drauf eingestellt habe, ging es. Du weißt, dass ich gerne Suppen esse – mit den leckeren Rezepten, die wir zusammen rausgesucht haben, hast du mich geködert! Da habe ich Fleisch gar nicht vermisst. Dann habe ich stärker angefangen, auch mit Ersatzprodukten zu experimentieren und die tollsten Überraschungen erlebt!

Cathrin: Echt? Erzähl mal! Was war dein Highlight? 

Milena: Von Tofu bin ich absolut überrascht. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch nie Tofu gegessen, geschweige denn zubereitet. Im Zuge des Veganuary habe ich mich dann mal getraut und etwas herumexperimentiert: Tofu klein geschnitten, mit Ingwer, Apfel und Zwiebeln angebraten, in meine Karottensuppe rein… Wahnsinnig lecker! 

Als Mazedonierin hat noch ein 2. Experiment mein Herz höher springen lassen: Ich habe Soja-Geschnetzeltes in etwas Öl, Zwiebel, Oregano und Thymian mariniert, anschließend in der Pfanne gebraten. Währenddessen habe ich Tzatziki auf Basis von Soja-Joghurt mit Gurke und Knoblauch gemacht, gewürzt mit Oregano und Salz, dass man die Soja-Note nicht mehr rausschmeckt. Ey, das war SO lecker! Wie in Griechenland! Sofort alles alle. [lacht] Ich bin so überrascht, wie gut alles schmeckt! 

Was mich auch sehr erleichtert, ist, dass mein Partner mitzieht, der sich auch sehr gesund ernährt und genauso Lust hat, all die gesunden Rezepte auszuprobieren. 

Cathrin: Zusammen lässt sich eine Ernährungsumstellung auch definitiv besser stemmen. Sonst lauern immer wieder Versuchungen oder man muss sich immer wieder erklären… Das kann einem ganz schön die Motivation rauben. Wir beziehen bei unseren Coachings das direkte Umfeld daher immer ein. Aber umso schöner, dass es bei dir so geklappt hat! 

Was mich auch freut, ist, dass du als Suppenliebhaberin sehr pflanzenbasiert gekocht hast, immer viel frisches Gemüse verwendet hast. 

Milena: Jaaa, das fiel mir auch wirklich leicht. Aber ich habe auch leckere Fertigprodukte gefunden: Sojahack ist mega! Das hat wie Burgerfleisch geschmeckt. Solche Nuggets mochte ich auch. Und Lupinen-Joghurt ist meine Nascherei geworden, wenn ich so richtig Lust auf Süßes habe. 

Cathrin: Wie lautet nun dein Fazit aus deiner Stoffwechsel- Veganuary- Woche? 

Milena: 1. Aus einer Testwoche wurden 2 Erlebniswochen. 2. Ich esse und bereite selber Suppen zu. (Mutti ist unendlich stolz auf mich!) 3. Ich experimentiere viel mit Rezepten: Aus meinen ursprünglichen Lieblingsessen mit Fleisch mache ich einfach ein neues veganes Lieblingsessen! 4. Ich hatte zum ersten Mal in meinen über 30 Jahren Tofu in der Hand und es schmeckt!

Cathrin: Wie geht es für dich weiter, jetzt, wo du so viel Spaß an den veganen Experimenten gefunden hast? 

Milena: Eine Mischung finde ich top. Mal vegan, mal Fisch, aber seltener Fleisch. Durch die vielen veganen Möglichkeiten muss ich gar nicht so viel Fleisch essen. [lacht] 

Cathrin: Milena, hab ganz vielen Dank, dass du dich hast überzeugen lassen, am Veganuary teilzunehmen. Auch wenn es kein ganzer Monat war, hast du den Grundstein gelegt und Gefallen – oder vielmehr Geschmack – daran gefunden. Wenn du nun dranbleibst und immer mehr Alternativen entdeckst, wirst du bald gar keine tierischen Produkte, weder Fleisch noch Fisch brauchen. 😉 Denn eins ist sicher: Brauchen tun wir das alle nicht, aber die geschmackliche Ent- bzw. Umgewöhnung passiert eben auch nicht mit einem Fingerschnips. 

Wer auch gerne in die vegane Ernährung “hineinschnuppern” möchte, der kann sich natürlich auch über den Veganuary hinaus bei uns melden: Im Rahmen des ‘Veganen Kickstarts’ gehen wir mit Dir die ersten Steps, schauen uns Deine Ernährungsgewohnheiten, -vorlieben und -abneigungen an, checken Kühlschrank und Vorratskammer, gehen bei Bedarf mit Dir einkaufen, geben Dir Tipps für geeignete Rezepte und lotsen Dich so durch das Anfangsdickicht. Auch die Abstimmung auf Deine Lebens- und Alltagsgewohnheiten sowie die Auseinandersetzung mit Deinem Umfeld sind Teil unseres Angebots an Dich. Wie wäre es, wenn Du die bevorstehende 40-tägige Fastenzeit bis Ostern nutzt, um Dich pflanzlich zu ernähren und Dich dann mit einem super leckeren, tierleidfreien Ostermenü zu belohnen?

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